Da war es also endlich soweit. Wir waren in New York. Immerhin hatten wir die Flüge bereits 7 Monate vorher gebucht und bezahlt, was uns beim Blick auf unsere Konten und Kreditkarten-Rechnungen nach der Woche nur mehr als gelegen kam. Dabei wollte ich ja gar nicht nach New York. Eigentlich haben mich die Vereinigten Staaten an sich nie gereizt. So groß, so übertrieben, so patriotisch, so politisch… kurz: Ich habe nichts gegen die Amis, aber ich wollte vorher noch ca. 193 andere Staaten dieser Erde genau ergründen, bevor ich mich dazu entschließen würde, Nordamerika zu bereisen. Aber wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und zweitens: als man denkt!
…meine Herzdame war ja schon ca. 15 mal im Big Apple. Mit ihrem damaligen Freund, der lange Zeit in New York wohnte. Und das letzte Mal vor 13 Jahren. Und als wir dann vor ca. einem Jahr mit guten Freunden zusammengesessen sind, kam das Thema der Atlantiküberquerung auf den Tisch und ich wurde überzeugt, über meinen Schatten zu springen und die Reise auf mich zu nehmen. Unter uns gesagt, braucht es ja bei mir nicht viel Überredungskunst, wenn es um’s Reisen geht. Das Fernweh packt mich ja doch immer wieder und zu viert kann es ja auch in New York lustig werden, oder? 😉
Langer Rede, kurzer Sinn… bald nach unserem Gespräch waren „natürlich“ sofort günstige Flüge im Angebot, welche nach 1-tägiger Beratung auch schon gebucht wurden. Bei der Hotelwahl habe ich mich nicht eingemischt und bei der Zeitplanung unserer Woche noch weniger. Wer mich kennt weiß, dass ich in meinen Urlauben gerne so wenig wie möglich plane: Gut essen gehen, Stress vermeiden, auf abgelegenen Pfaden und Straßen schlendern und das Land anti-touristisch kennenlernen – so stelle ich mir meine Reisen vor. Zugegeben: Die Stadt, die niemals schläft, könnte hier eine Ausnahme bilden und im nachhinein möchte ich die Besuche am Times Square und den klischeehaft kitschigen Sonnenuntergang vom Rockefeller-Center nicht missen. Auch der Spaziergang durch den Central Park war wunderschön… oder der Besuch im American Museum of Natural History. Oder… ach seht selbst 🙂
Tag 1 – Die Ankunft
Bei der Ankunft am Flughafen durften wir zunächst mal 2 Stunden in der Einreise-Schlange stehen. Stress hatten die netten und emotionslosen Beamten jedenfalls keinen und die über die Schirme laufende Wahlwerbung im amerikanischen Fernsehen konnte man leider nicht ignorieren… da liefen Bilder von den Paris Attentaten über die Schirme, danach Portraits von amerikanischen Politikern (natürlich patriotisch in Szene gesetzt) mit der darauf folgenden Frage „How can they protect us?“ und der abschließenden Aufforderung „Vote Republicans!„. In diesem Moment war ich froh, dass die Portionen während des 9-Stunden Fluges überschaubar waren…
Nach einer anschließenden Taxi-Odysee durch die Rush Hour nach Soho Manhatten wurde noch in Little Italy fein gespeist und getrunken 🙂
Tag 2 – Alte Bekannte
2 Häuser in Upper Westside (wer New York kennt, weiß um den Status Bescheid) und doch vollkommen am Boden geblieben. Das ist Elizabeth – eine ganz eine liebe Bekannte, die wir besuchen durften.
Danach noch lange durch den Central Park spaziert, den Times Square bestaunt und dann in Chinatown „Hund“ gegessen! …natürlich keinen Hund, aber hier waren Speis und Trank endlich mal günstig.
Tag 3 – Essen, Kultur und Shoppen
Begonnen mit einem ausgiebigen und gesunden „American Breakfast“ – für mich also ein Western Omelette mit Potatoe Wedges und für die Damen gemäßigtere Omelettes bzw. Pfannkuchen für den kleinen Hunger. Vorsicht! Wer ein typisch-amerikanisches Diner besucht, braucht unter normalen Umständen den restlichen Tag nichts mehr essen. Was bei uns als kleine Nachspeise gilt, sind in New York schon mal fünf 1,5cm dicke Pfannkuchen-Scheiben mit jeweils 15cm Durchmesser… wohl bekomms! 🙂
Beim anschließenden Besuch im American Museum of Natural History wurde ich von Eindrücken überwältigt. Dort kann man schon mal locker Wochen mit dem Studium toter oder ausgestorbener Tiere verbringen! … ich will wieder zurück 🙁
Zum Tagesabschluss dann noch wetterbedingtes Power-Shopping in der 5th Avenue und im Macy’s, dem größten Kaufhaus der Welt, wo man gottseidank bis 11 Uhr Abends sein Geld ausgeben kann…
Tag 4 – Wo sind die Promis?
Einfach mal in der Sonne spazieren und aufstrebende New Yorker Sternchen zu einem Selfie nötigen. Oder sich einfach mal selbst wie ein Star fühlen. Wetter perfekt – Outfits sitzen – Los geht’s 🙂 Kulturell standen heute Ground Zero & Freedom Tower (ohne Museum, da nur deprimierend), Freiheitsstatue (zumindest von der gratis Staten Island Ferry aus), Wallstreet, East & Greenwich Village und Washington Square Park am Plan. Mein Schrittzähler ist nicht mehr mitgekommen! 😉
Ein aufregender Tag mit vielen Eindrücken ist vorbei. Den Abschluss bildete ein ausgezeichnetes, japanisches Restaurant mit leistbarem Bier und Honig-Wasabi Eis. Sobaya: Ein Pflichtbesuch für jeden Fan der japanischen Nudel-Küche.
Tag 5 – Einfach mal spazieren gehen
Aber wo? New York bietet doch so viele Plätze. Wir entschieden uns heute für die Brooklyn Bridge (bei schönem Wetter einfach nur geniale Ausblicke), High Line (gut, hier waren wir etwas enttäuscht), Madison Square Garden (zumindest ein Besuch in den Fanshops, wenn sich schon keine Sportveranstaltung ausgeht), Grand Central Station (mit Abstand der genialste Bahnhof… wenn da nicht diese Apple-Verrücktheit wäre) und der Sonnenuntergang am Rockefeller Center!
Und weils dann fast schon zu kitschig war, wurde der Tag mit selbst zusammengestellten Burgern und Latenight-Shopping am Timesquare beendet.
Tag 6 – Ein Regentag
Draußen Regen – daher gaaaaaanz gemütlich… Sekt-Frühstück im Cafe Lalo, bekannt von „Email für dich“, und Hardcore-Schuh-Shopping! Hauptsache nicht zu nass werden 🙂
Zum verdienten Abschluss dann noch Cocktails und Burger im Hardrock-Cafe direkt am Timesquare!
Tag 7 – Mein Fazit
Ein Frühstück ist sich noch ausgegangen und darf aufgrund der geilen Location und der super Bedienung nicht unerwähnt bleiben. Wer also genial speisen will, der besuche doch das Cafe Orlin. Danach ging es schon langsam wieder Richtung Flughafen, wo unsere Hoffnung auf einen Pizza Hut unerfüllt blieb und Wien schon bald erreicht war.
Mein Fazit? Ich wurde positiv überrascht (nicht nur vom Wetter, denn wir hatten Mitte Dezember die ersten Tage fast 20 Grad), sondern vor allem auch von der super Freundlichkeit und den hohen Preisen für Essen und Trinken. New York ist definitiv eine Reise wert. Aber 6 Tage auf einmal reichen dann auch!
Danke für die tollen Eindrücke ! Freu mich auf die nächste Reise!
Danke liebe Margit. Die nächsten Reisen sind schon geplant 🙂