Ich bin immer noch in Wien

Ich kaufe ja doch relativ regelmäßig den Augustin. Und zumindest durchgeblättert wird dieser auch immer – manchmal sind ja auch durchaus interessante Artikel dabei. Wie eben dieses eine Mal, als das Buch vorgestellt wurde, dass ich anschließend (natürlich auch gleich über die Augustin-Redaktion, damit ich das Geld auch gut angelegt weiß) bestellen musste.

„Ich bin immer noch in Wien“ lautet der Titel der Briefsammlung. Mehmet Emir lebt in Wien und schickt Briefe in die türkische Heimat. Mal zu Mama, mal zu Papa – jedesmal mit neuen Erlebnissen über seine 2. Heimat Wien.

Mit 16 Jahren ist Mehmet nach Wien gekommen und wollte nicht nur in die Fußstapfen seines Vaters treten, sondern mehr erreichen. Nur was erreichen? Eigene Zufriedenheit? Integration?

Im Laufe des Buches und der Mitverfolgung seines Werdegangs stellt sich schnell heraus, dass Mehmet die meisten Themen der alltäglichen Gesellschaft kritisch zu hinterfragen beginnt und sich gleichzeitig auch immer mehr Gedanken darüber macht, wo er denn eigentlich hingehört. Mittlerweile kennt er Wien ja doch besser als sein türkisches Heimatdorf. Und auch dort sind viele Grundzüge des Dorf-Daseins kritisch zu hinterfragen. Welches Bild haben vor allem seine Verwandten und Bekannte in der Heimat von ihm (dem Auswanderer)? Selbst dachte er ja auch lange Zeit, dass sein Vater ein unbeschwerliches und neues, beinahe luxuriöses Leben führe als Gastarbeiter im fremd-freundlichen Wien.

Absolute Leseempfehlung für all jene, die gerne auch mal in die Gedanken eines Immigranten blicken, der am Ende doch feststellt, dass er hier, in Wien, zu Hause ist!

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