ÖGZ-Symposium: Hotel der Zukunft

Die ÖGZ Österreichische Gastronomie- und Hotelzeitung veranstaltete gemeinsam mit der IMC FH Krems erstmalig das Hotelsymposium „Hotel der Zukunft“.

Ziel der Veranstaltung mit dem klingenden Namen „Nur schlafen war gestern – was muss das Hotel der Zukunft bieten?“ war es, gemeinsam mit Vertretern aus der Branche zukunftsweisende Trends zu erarbeiten. Keynote-Vorträgen durch bekannte Experte folgten interaktive Workshops und Praxis-Gespräche mit erfolgreichen Hoteliers.

Daniel Orasche von Kohl und Partner schaffte es gleich zu Beginn des Veranstaltungstages uns noch mit der ein oder anderen zukünftigen Spezialisierungs-Nische zu überraschen. Als Gebot der Stunde sah der Unternehmsberater vor allem die Flächeneffizienz an, denn zu viele Wellness-Tempel werden errichtet ohne einen Blick auf die Wirtschaftlichkeit zu richten. So seien Hotelbauten keine Seltenheit, bei denen bei voller Auslastung im Durchschnitt immer noch jedem Gast mehr als 35 m² Wasserfläche zur Verfügung stehen würden. Sehr großzügig! Christian Maurer (Studiengangsleiter am IMC Krems) versuchte uns anschließend von den Vorteilen der Sharing Economy zu überzeugen. Aber um teilen zu können, muss man ja trotzdem erstmal etwas besitzen, oder? Einige spannende Projekte jedenfalls, die uns hier vorgestellt wurden. Ziemlich sicher bin ich mir nur, dass sich myFly nicht durchsetzen wird. Die Idee dahinter ist es, sich Flüge zu sparen und für Veranstaltungen, Seminare, Hausbesichtigungen usw. Leute zu mieten, die mit Kamera und Mikrofon ausgestattet den jeweiligen Ort besuchen und live zu mir in Wohnzimmer übertragen. Quasi mein eigener Roboter in menschlicher Gestalt… *spooky*
Leider ist der anschließende Vortrag von Frau Borkmann (Fraunhofer-Institut) zum Thema „Visionen und Lösungen für Hotels von morgen“ ausgefallen, aber dafür gab es dann noch mehr Zeit für innovative Design-Konzepte. Großartige Designs mit Fokussierung auf den Gast wurden uns von Archtiekt Stephan Ferenczy (BEHF Hasenauer Ferenczy) präsentiert, der mitunter an den Um- bzw. Neubauten von Fabios, Le Meridien, Loisium und Lamee beteiligt war.

Nach der wohlverdienten Mittagspause schaffte es Rita Jusztina Varga von Infor zunächst nicht, mich aus dem Suppenkoma zu wecken. Für Hoteliers, die mit dem Thema Revenuemanagement noch nie etwas zu tun hatten, waren hier sicherlich einige Basisinformationen dabei. Jeder, der sich mit Pricing jedoch schon etwas beschäftigt hat, erfuhr in der halben Stunde nichts Neues.
Ganz anders der anschließende Vortrag von Helmut List (Kohl und Partner). Kurzweilig und charmant waren seine Ausführungen zur Einzigartigkeit von Hotels. Die Art der Darstellung und die sympathische Annäherung an die Themen Urlaubsmotive, Zielgruppe und den Weg zur Positionierung ließen die Aufmerksamkeit stets aufrecht erhalten.

Die folgenden Workshops waren in 4 Themen unterteilt. Ich besuchte den Workshop bei Christian Maurer zu Redationsplänen und Erfolgsmessungen im Social Web. Danach stand ich am Round-Table selbst als Experte mit Best Practice Beispielen aus meiner Erfahrung im Zeitgeist Vienna für interessierte Gäste bereit. Hier bezogen sich die Fragen dann jedoch hauptsächlich auf den Umgang mit Bewertungen und die Etablierung eines Gutschein-Systems. Fast schade, wenn man sich doch soviel mehr vorbereitet hatte… na dann wird vielleicht bei anderer Gelegenheit etwas mehr aus dem Nähkästchen geplaudert 😉

Folgende Punkte konnte ich aus dem Veranstaltungstag mitnehmen:

  • 2-48 Regel
    • Danke Daniel Orasche für die mehrmalige Betonung. Ich werde ab sofort nach jeder Veranstaltung versuchen, mir zumindest 2 Punkte herauszunehmen, deren Umsetzung in den nächsten 48 Stunden zumindest begonnen wird 🙂
  • Big Data + Analytics = Smart Data
  • Wo gibt es bereits ein Hotel für die businessorientierte Frau? Wer interviewt Stewardessen nach ihren Hotelbedürfnissen?
  • Der Hotelier der Zukunft schafft es, den Spannungsbogen zwischen Gastgeber (Seele) und Manager (Cashflow) perfekt abzudecken!
  • Flächeneffizienz als Gebot der Stunde!
  • Authentizität (meet the locals)
    • regionale Einbindung von Kultur, Design, Events, Fitness,…
    • Community-bildung fördern
  • Interessante Sharing-Plattformen
  • Boom des Co-Konsums (Gemeinsame, zeitlich begrenzte Nutzung von Ressourcen, die nicht dauerhaft benötigt werden)
  • Goldene Regel: Gast dazu bringen, dass er sich mit dem Betrieb auseinandersetzt

Sehr ans Herz gelegt wurde den Teilnehmern auch eine Mitgliedschaft im Club Tourismus. Immerhin netzwerken dort nicht nur bedeutende Touristiker aus ganz Österreich – es gibt auch viele Vergünstigungen für themenrelevante Veranstaltungen! Na dann, meine Anmeldung folgt! 😉

Vortragssaal IMC FH Krems

Wunderbare Atmosphäre im Vortragssaal!

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