Es sollte also das vorletzte Testspiel vor unserem EM-Auftakt am 14. Juni in Bordeaux werden. Die Vorfreude war groß. Papa und ich nahmen den 10:25 Uhr Zug Richtung Villach bis Klagenfurt. Das Wetter war herrlich. Angenehm warm, nicht zu heiß und zwischendurch etwas Regen – perfekt für ein Fussballspiel. Jeder erwartete einen klaren Sieg heute. Nur über die Höhe herrschte Uneinigkeit. Während Papa noch zu einem souveränen 3:0 tendierte, war ich felsenfest von einem Kantersieg überzeugt. 6:1 lautete mein Tipp, denn mit der Höhe des Ergebnisses erwartete ich mir auch die eine oder andere Unsicherheit mit einem folgenden Gegentor.
Auf der Zugfahrt genehmigten wir uns schon das ein oder andere Bier und unterhielten uns mit anderen aus Wien mitreisenden Schlachtenbummlern. Der größte Aufreger? Die ausgezeichnete Planung zwischen ÖFB und den Österreichischen Bundesbahnen, die es ausgezeichnet ermöglichten, nach dem Schlusspfiff noch den letzten Zug Richtung Wien zu erreichen…. NICHT! Es ist mir ein Rätsel, wie man ein Spiel ansetzen kann, ohne dafür zu sorgen, dass Fans aus der Bundeshauptstadt (bzw. auch aus anderen Hauptstädten) nach Spielende mit der Bahn wieder nach Hause fahren können? … Die einzige Möglichkeit war ein Zug bis Villach, 2 Stunden Aufenthalt und eine Wien-Ankunft um 5 Uhr Früh – grandios! DANKE ÖBB für die Bereitstellung eines Sonderzuges – so macht Bahnfahren in Kombination mit einem Fussball-Länderspiel Spaß.. Witzig nur, dass die ÖBB selbst mit einer Länderspiel-Gewinnspiel-Aktion inkl. Bahnticket warb… aber vielleicht hat man ja auch einfach keine Zuschauer aus Wien erwartet.
Danke an dieser Stelle an die Pielachtaler, die uns bis kurz vor Wien mit ihrem Fanbus mit zurückfahren haben lassen!
Das Wörthersee-Stadion hat ohnehin nicht den besten Ruf. Kombiniert mit Anreise-Schikanen und einem unattraktiven Testspielgegner macht man sich das Leben aber auch noch unnötig schwer. Unsere Motivation war hoch und wir versuchten uns im Fanblock immer wieder zu pushen, aber vor einer schwachen Klagenfurter Kulisse war das leider alles andere als einfach. Ein schlechtes Spiel mit blamablen Alaba-Eigentor ging immerhin noch 2:1 für uns aus.
- Klagenfurt, 20.200 Zuschauer
- 1:0 Arnautovic (4.), 2:0 Schöpf (18.), 2:1 Alaba (87./Eigentor)
Fazit: Trotz allem ein schöner Ausflug mit rot-weiß-rotem Sieg! Die Stimmung hat sich der Leistung angepasst… oder umgekehrt…! Zum Glück ist Klagenfurt nur alle heiligen Zeiten an der Reihe! Am Samstag gegen Holland muss eine deutliche Leistungssteigerung her, um motiviert nach Frankreich reisen zu können!