Es war endlich wieder mal soweit. Bruder und Schwester wollten ein Wochenende gemeinsam verbringen. Zum immerhin schon dritten mal in den letzten 7 Jahren. Einmal London, einmal Bibione und nun sollte es also Kärnten werden. Ursprünglich überlegten wir ja auch, ob uns nicht der Balaton anlacht: Wasser, Clubs und zumindest wieder nahes Ausland. Aufgrund der Grenzkontrollen und des bayrischen Ferienstarts entschieden wir uns dann doch dazu in Österreich zu bleiben. Kärnten sollte es also werden und da uns dann rasch aufgefallen ist, dass an unserem geplanten Wochenende auch die Beachvolleyball Major-Series in Klagenfurt halt macht, lag es nahe, in der Nähe zu nächtigen und dieses Spektakel mitzunehmen.
Gesagt, getan! Über Airbnb wurde eine grandiose Unterkunft in Oberrauth, nähe Keutschach gebucht. Brigitte, unsere Gastgeberin, war eine der nettesten Gastgeberinnen, die ich bisher kennenlernen durfte. Sehr herzlich und mit vielen Tipps ausgerüstet. Die Unterkunft selbst äußerst sauber, sehr großräumig und mit einem traumhaften Ausblick Richtung Berge, Tal und auf den Wörthersee ausgestattet.
Freitag ging es zeitig in der Früh los und dank der Boardingpässe eines guten Freundes konnten wir nach Ankunft in Klagenfurt gleich den halben Freitag beim Beachvolleyball verbringen, ohne vorher Stunden lang angestanden zu sein. Die Stimmung war atemberaubend und die Hitze nur dadurch erträglich, dass Cheerleader die Zuschauer in den Pausen immer wieder mit Wasserwerfern abkühlten.
Den Abend verbrachten wir dann in Reifnitz, wo wir beim Bergabstieg von unserer Unterkunft ins Tal feststellten, dass die zu vernehmenden und bekannt klingenden Töne zu einem Konzertauftritt von Cro gehörten. Cro haben wir uns dann zwar nicht gegeben, aber da wir während des Konzerts in Reifnitz ankamen, hatten wir kein Problem damit einen Platz für’s Abendessen zu finden. Die anschließende Nachtwanderung zurück zu unserem Schlafplatz war nicht nur steil und anstrengend, sondern auch stockfinster. Zumindest aber hatten wir Spaß dabei, lustige Motive mit der Taschenlampe zu (er)finden 😉
Der Samstag stand dann im Zeichen einer Wanderung zu den Spintik-Teichen, die unter Naturschutz stehen. Maximal 2 Meter tief und von torfig-sumpfigem Untergrund umgeben. Eine wunderbare Gegend, wenige Menschen und herrlich zum schwimmen. Die Wanderung ging nach der Schwimm-Rast weiter Richtung Wörthersee und dann an der Uferstraße entlang zurück Richtung Reifnitz, wo wir im Strandbad zu unserer Überraschung wieder unsere Freunde trafen, die eigentlich in Klagenfurt wohnten. Bei gemeinsamen Beachvolleyball erfuhren wir schnell, was sie ins Strandbad Reifnitz verschlug: 2,5 Stunden anstehen vor dem Stadion reichte ihnen einfach und sie verzichteten auf das samstägige Spektakel Beachvolleyball. So verbrachten wir den Nachmittag gemeinsam und hatten gegen die lokalen Strandbad-Beachvolleyball-Könige ein besonderes Erfolgserlebnis im Stile einer großen Aufholjagd, die in einem knappen 21:19 Sieg endete. Mit Stolz geschwellter Brust konnte der restliche Tag und Abend nur noch gut werden… 🙂
…gut war der Abend auch. Am Feuerwehrfest in Reifnitz. Gut und sonnig. Bald bewölkt. Dann mit entfernten Blitzen. Ein paar Regentropfen waren auch zu spüren. Und dann ein gefühlter Weltuntergang. Zeitweise kaum mehr die Hände vor Augen zu sehen und der Hauptplatz stand binnen kürzester Zeit 10 cm unter Wasser. Herrliche Abkühlung, auf die wir aber gerne verzichtet hätten.
Am Sonntag ging es dann bei wieder herrlichem Wetter rauf zum Pyramidenkogel, der wie wir lernten seine Form von einer Ballett-Tänzerin abgekupfert hat. Aussicht? Grandios!
Fazit: Ein wunderbares Wochenende, zu dem man sich leider viel zu selten Zeit nimmt. Auch wenn nicht immer alles Eitel Wonne ist, so eignen sich Geschwister-Wochenenden doch hervorragend dazu, um sich wieder ein Stück weit besser kennenzulernen und mit Missverständnissen aufzuräumen. Uns hat die Zeit sehr gut getan und wir freuen uns schon sehr auf unsere weiteren, geplanten Aktivitäten, denn gemeinsame Zeit kann man nicht genug haben. (Unter anderem haben wir uns ausgemacht, zukünftig auf Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke zu verzichten und einfach gemeinsam in besondere Lokale essen zu gehen!)